1994 - vom Karneval über Fußball nach Hockenheim - Black Rose Mobile Home

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1994 - vom Karneval über Fußball nach Hockenheim

BR Story > die Jahre
Die Ghostbusters 1994 beim Karneval in Arloff
1994 ging es wieder mit Karneval los. Einen neuen Proberaum hatten wir immer noch nicht. Das sollte sich jedoch bald ändern. Aber zunächst wurde wieder eine Versammlung einberufen, um ein Motto für den diesjährigen Karnevalsumzug zu finden. 1984 kam der Film „Ghostbusters – Die Geisterjäger" raus, eine Science Fiction Fantasy Komödie in der die Ghostbusters eine Agentur in New York hatten, um von dort aus paranormale Phänomene zu bearbeiten. Das sollte unsere Thema werden und wir die Geisterjäger aus Arloff. Unser Wagen sollte die Kulisse von New York darstellen und als Krönung wurde ein „Marshmallow Man" gebaut.
Den stellten wir aus Styropor und Gips her und anschließend wurde er mit Farbe angemalt. Für den Zug brauchten wir als Kostüme natürlich alle Arten von Geistern, Torwächter, Schlüsselmeister und die Geisterjäger selbst. Wir besorgten uns ein Stromaggregat und von Black Rose die Nebelmaschine, die wir während des Zuges oft einsetzten. Wir hatten außer unseren Bonbons noch jede Menge Papierschnipsel auf dem Wagen, die wir während der Fahrt in die Zuschauer warfen. Ein Plakat mit dem Logo von den Ghostbusters wurde noch angefertigt und vorne am Traktor befestigt. Wir besorgten uns weiter noch Götterspeise, die wir schon mal aus unseren Mund spuckten, wie ihr in unserem Video sehen könnt.
die Ghostbusters retten Arloff
14. Februar 1994 - Karneval in Arloff
neuer Probenraum
1994 waren wir schon zwei Jahre ohne Probenraum, was selbst für Black-Rose-Verhältnisse eine lange Zeit bedeutete. Aber so richtig gesucht wurde bis zu diesem Zeitpunkt trotzdem nicht. Und auch, als wir uns vorgenommen hatten, die Suche zu intensivieren, half uns wohl eher der Zufall. Auch unsere Freunde hielten jetzt nach einem geeigneten Objekt Ausschau. Ich glaube, Frank E. kam zu mir und gab mir eine Telefonnummer bei der ich mich melden sollte. Hier war wohl ein Probenraum frei. Doch leider war der Raum, als ich dort anrief, schon weg. Aber ein paar Tage später meldete sich eine Frau Klinkenberg aus Euskirchen, die wiederum gehört hatte, das wir einen Probenraum suchten und bot mir an, sich die Räumlichkeiten mal anzuschauen.
Planung des neuen Probenraums, der im März 1994 noch ziemlich nackt aussieht
Also ab nach Euskirchen und dort waren wir erst mal erstaunt, weil der Raum im Keller ihres eigenen Haus war. Bis jetzt waren wir immer für uns gewesen in unserem alten Hühnerstall und konnten dort auch keinen stören. Ich hatte Bedenken und sagte Frau Klinkenberg, das wir sehr laut spielen würden und auch regelmäßig Besuch hätten. Das spielte aber keine Rolle und ich muss sagen, wir hatten wirklich großes Glück, solch einen Raum zu finden mit so einer netten Familie. Heute sind wir immer noch dort, um zu proben oder an dieser Homepage zu arbeiten.
Wir sagten begeistert zu und begannen sofort mit den Vorbereitungen für unseren Umzug nach Euskirchen. Zunächst mussten wir alles wieder zusammensuchen, was wir an Equipment irgendwo untergebracht hatten. Jeder von uns hatte ja was zu Hause, und in Euskirchen musste erst mal renoviert werden. Aber, wie immer, haben wir uns Zeit gelassen, uns jede Woche dort getroffen und jedes Mal ein Stückchen weitergemacht. Alte Sachen, die dort standen, mussten ausgeräumt werden und die alten Tapeten wurden entfernt. Nach der Renovierung haben wir alles langsam eingeräumt und haben uns eine Liste gemacht, was wir noch brauchten, um wieder proben zu können.
der neue Probenraum in EU am 11. März 1994 in Euskirchen
Nachdem wir die ersten Proben hinter uns hatten, kam aber ein neues Problem auf uns zu. Jedes Mal, wenn man an ein Mikro oder an einen Synthesizer kam, bekam man einen Stromschlag. So haben wir uns einen teuren, antistatischen Teppich gekauft und verlegt. Damit war das Problem gelöst, denn es war echt unangenehm, wenn man mit den Lippen am Mikro war und man bekam einen gezwitschert.
im kleinen Regieraum hängen noch die alten Tapeten, die aber schnell entfernt wurden
Mit der Zeit wurde unser Studio immer gemütlicher und wir konnten uns wieder an die Arbeit machen und neue Musik schaffen. Aber wir hatten wieder mal keinen Schlagzeuger und dieses Problem löste sich auch wieder durch einen Zufall. Ich hatte auf meiner Arbeitsstelle einen Lackierraum und Ralf Zimmermann fragte mich, ob er sein Schlagzeug dort lackieren konnte. Natürlich, und bald hatten wir einen neuen Schlagzeuger.
Rock am Ring
Aber zuerst war noch Pfingsten angesagt und was gehört zu Pfingsten? Richtig, 'Rock am Ring'. Dieses Musikfestival war für uns von Anfang an immer ein Muss und so pilgerten wir seit 1985 jedes Jahr zu diesem Großereigniss in die Eifel. Anfangs war unsere Ausrüstung sehr spartanisch und bestand nur aus Zelten und Bier, was sich aber über die Jahre hinweg zusehends änderte, denn immer mehr Leute fuhren mit und auch unsere Ansprüche wuchsen mit der Zeit. Am Ende waren wir bestens ausgerüstet, mit vier Wohnmobilen, Wassertank, einem LKW mit Brennholz, Musikanlage usw.; das perfekte Camp. Das einzige Problem bei Rock am Ring war meistens nur das schlechte Wetter. An irgendeinem Tag hat es immer geregnet, aber wir waren ja gut vorbereitet und hatten immer jede Menge Spaß am Zeltplatz und auch vor der Bühne. Aber über die Jahre hinweg hatten wir auch zweimal gutes Wetter.
Unsere BLACK ROSE Fahne durfte natürlich nicht fehlen.
Sie diente natürlich auch als Wegweiser.
1994 war wieder typisches Eifelwetter angesagt, kühl und regnerisch. Auch das Programm war in diesem Jahr nicht wirklich überzeugend. Aber für uns zählte nicht nur das Bühnenprogramm, sondern auch das ganze Drumherum auf dem Zeltplatz. 67.500 Menschen waren gekommen, um 31 Bands verteilt auf drei Tagen zu sehen und zu hören und es war auch das einzige Mal, das dieses Event nicht im Fahrerlager, sondern in der Dunlop-Schleife des Nürburgrings stattfand. Peter Gabriel, Nina Hagen, Stephan Eicher und The Cranberries waren für mich die Highlights.
Fußball-Dorfturnier
Black Rose spielte auch mehrere Jahre auf der Sportwoche des RSV Arloff-Kirspenich beim Dorfturnier mit. Hier kann man sich einfach als Fußballmannschaft anmelden und gegen andere Mannschaften ein Turnier bestreiten. Da einige von uns im Fußball nicht untalentiert waren, haben wir auch ein paarmal das Turnier gewonnen. 1994 machten wir auch den ersten Platz, und spielten gegen den FC Blockstein, FC Blutgrätsche oder die Ledernacken. Hier ging es manchmal echt zur Sache. Erst als die Verletzungen zahlreicher wurden haben wir uns nicht mehr angemeldet. Jörg hatte wohl die größte Verletzung, er riss sich die Achillessehne und musste ins Krankenhaus. Verstauchungen und blaue Flecken waren dagegen normal. Doch wenn so ein Turnier gewonnen wurde, haben wir das natürlich gefeiert, als wären wir aufgestiegen in die erste Liga.
Pink Floyd in Hockenheim
1994 war für uns ein ereignisreiches Jahr. Pink Floyd kam nach Deutschland zum Hockenheimring und stellten ihr neues Projekt „The Division Bell" vor. Es war das 14. und letzte Studioalbum von Pink Floyd und wurde teilweise auf Gilmours Hausboot „Astoria" aufgenommen. Der Name bedeutet Glocke – Division Bell, und die hängt im Palace of Westminster in London. Das Album verkaufte sich 12 Millionen mal weltweit. Wir hören auch heute noch die Musik von Pink Floyd und damals war klar, wir fahren zum Hockenheimring. Ich hatte mich 1980 schon richtig geärgert, als ich die Aufführung von The Wall verpasste, weil ich zu der Zeit bei der Bundeswehr war. Das sollte nicht nochmal passieren.
Ein Arbeitskollege hatte noch ein uraltes Wohnmobil, das wir haben konnten und ein weiteres wurde gemietet. Es wurde noch ein Anhänger und ein eigenes Dixi-Klo besorgt und dann ging es los.
Schlauerweise hingen wir den mit dem Dixi-Klo, Bierkisten, Brennholz und allem möglichen beladenen Anhänger an das uralte Wohnmobil. Das konnte einfach nicht gut gehen. Ich weiß nicht mehr wie viel PS diese Kiste hatte, aber mit 40 km pro Stunde über die Autobahn zu kriechen, war doch nicht das Wahre. Deshalb haben wir an der nächsten Raststätte angehalten und den Anhänger an unser neues und wesentlich stärkeres Wohnmobil gehangen. Und weiter ging es. Während der Fahrt wurde Karten gespielt, gute Musik gehört und die ersten Bierchen getrunken. Als wir am Hockenheimring ankamen, wurde alles aufgebaut wie bei Rock am Ring, aber das Ambiente war lange nicht so schön wie in der Eifel. Überall Wohnanlagen und wenig Wald. Das sollte auch dazu führen, das wir öfter Besuch von der Polizei hatten, da sich die Anwohner beschwerten, wir seien zu laut.
Unser Highlight aber war das alte Wohnmobil, weil es echt gemütlich war und wir alle unseren Spaß darin hatten. So haben wir uns die Zeit vertrieben mit Grillen und Trinken bis das Konzert begann. Pink Floyd war echt der Hammer, tolle Musik, geile Lightshow und eine super Atmosphäre.
 
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